A20 bei Tribsees: Zustand des Straßendamms lässt Behelfsbrücke nicht zu

Amt Recknitz-Trebeltal, den 11.12.2017

A20 bei Tribsees: Zustand des Straßendamms lässt Behelfsbrücke nicht zu

 

Bereits vor Fertigstellung des Baugrundgutachtens gehen Straßenbauverwaltung und Energieministerium aufgrund der bereits gewonnenen Voraberkenntnisse nicht mehr davon aus, dass der ebenfalls auf der Moor-linse liegende Teil der A 20 hinter der abgesackten Unglücksstelle noch ausreichend tragfähig ist, um während der mehrjährigen Bauzeit den mit einer Behelfsbrücke verbundenen Verkehr tragen zu können.

 

„Wir werden deshalb jetzt unsere Kräfte auf die Reaktivierung der ehemaligen Behelfsstraße östlich von Langsdorf konzentrieren, damit diese die Verkehre während der Bauzeit aufnehmen kann“, folgerte Energieminister Christian Pegel aus den bereits gewonnenen Erkenntnissen der Bohrungen zur Baugrundunter-suchung und ergänzender statischer Berechnungen.

 

„Aufgrund der bisherigen Untersuchungsergebnisse ist bereits klar, dass weitere Setzungen des Damms mit nachfolgendem Grundbruch nicht mehr mit der ausreichenden Sicherheit ausgeschlossen werden können“,

fasst der Minister die bereits vorläufig feststehenden Erkenntnisse der Baugrunduntersuchungen über die Tragfähigkeit der CVS-Säulen im Straßendamm der A20 bei Tribsees zusammen.

 

„Die Behelfsbrücke als unsere Vorzugsvariante war an die Bedingung geknüpft, dass der Damm westlich der eigentlichen Schadensstelle zumindest für zwei bis drei Jahre stabil genug ist, um den Verkehr aufzunehmen, der mit Hilfe der Brücke über die Schadensstelle geleitet werden sollte. Die Aussagen der Gutachter stellen nun leider fest, dass dies nicht so ist. Da wir keinesfalls die Sicherheit der Autofahrer gefährden können, müssen wir diese Möglichkeit verwerfen“, sagt Infrastrukturminister Christian Pegel. „Mit Inbetriebnahme der ehemaligen Behelfsstraße kann auch eine Umfahrung von Langsdorf erreicht werden, so dass die aktuellen Umweltbelastungen durch den Autobahnverkehr in den Ortslagen entfallen“, so der Minister.

 

Manfred Rathert, Leiter des Landesamts für Straßenbau und Verkehr, präzisiert: „Wir fangen nicht bei Null an. Wir haben auch für diese Umfahrungsalternative bereits Vorbereitungen getroffen, während das Hauptaugenmerk noch auf der Behelfsbrücke lag, vor allem in dem sensiblen Bereich des Naturschutzes. Diese Vorbereitungen sind nun noch einmal intensiviert worden. Bei erfolgreichem Verlauf kann voraussichtlich im Januar 2018 eingeschätzt werden, ob und wie diese Variante realisierbar ist.

 

Die Wiederherstellung dieser A20-Umfahrung ist aller-dings mit hohem Aufwand und einigen Unwägbarkeiten verbunden. Die Stützen, die die Straße im moorigen Untergrund während des Autobahnbahn-Baus trugen, wurden beim Rückbau der Straße nach Fertigstellung der A20 mit schwerem Gerät abgebrochen. „Wir müssen deshalb eine geeignete neue Gründung für diese Straße bauen“, sagt Manfred Rathert.

 

„Ich gehe davon aus, dass alle Beteiligten um die Dringlichkeit einer verträglichen Lösung für Autofahrer und Anwohner wissen und hoffe deshalb auf Unterstützung“, sagt Minister Christian Pegel. „Werden alle Unwägbarkeiten schnell gemeistert, könnte die ca. ein Kilo-meter lange Umfahrung frühestens im Sommer 2018 in Betrieb genommen werden.“

 

Infolge der Ergebnisse der statischen Berechnungen im Rahmen der aktuellen Baugrunduntersuchungen ist auch klar, dass neben dem aktuell sichtbaren Schadensbereich auch der Damm, der sich westlich daran anschließt, instand zu setzen ist. Das Sanierungskonzept wird zurzeit in enger Abstimmung mit dem Bund erarbeitet. Erst danach lassen sich Aussagen zu voraussichtlichen Zeiträumen der Sanierung treffen. „Unser Ziel ist die dauerhafte Wiederherstellung der uneingeschränkten Befahrbarkeit der Ost-West-Achse unseres Bundeslands sobald wie möglich. Angesichts des Umfangs der Sanierung wird dafür einige Zeit erforderlich sein“, sagt Christian Pegel und fügt hinzu: „Dazu zählt neben der Zeit für die Bauarbeiten an sich die, die wir für Voruntersuchungen, Planungen, Genehmigungen, Ausschreibungen und Vergaben benötigen. Wir drücken hier auf‘s Gas, machen aber keine Abstriche an der erforderlichen Sorgfalt und Gründlichkeit.“

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung
Mecklenburg-Vorpommern

 

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